Der Schweizer Autor Peter Zeindler ist gestorben

Der Schweizer Autor Peter Zeindler ist am 7. Mai 2023 im Alter von 89 Jahren gestorben. Bekannt wurde der vielseitige Schreiber vor allem durch seine Agententhriller. Vier Mal wurde er mit dem Deutschen Krimipreis geehrt (1986, 1988, 1990, 1992). Und für sein Lebenswerke wurde er 1996 mit dem Ehren-Glauser des Syndikats ausgezeichnet.

Mit «Die Ringe des Saturns» begann Zeindler 1984 die Romanreihe um Konrad Sembritzki. Der Agent des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) hat sich aus dem Geheimdienstgeschäft zurückgezogen und lebt der als Antiquar in Bern. Doch er wird für einen Fall reaktiviert. Dabei blieb es dann aber nicht: Rund ein Dutzend Sembritzki-Romane schrieb Zeindler in dreissig Jahren, daneben auch andere Krimis ohne einen Serienhelden. Auch nach dem Ende des Kalten Krieges ging Zeindler der Stoff für Kriminalromane nicht aus aus. Mit Themen wie Geldwäscherei («Salon mit Seerosen», 1996), Raubkunst («Aus Privatbesitz», 1998) und einer verheerenden Tankerkatastrophe («Toter Strand», 2004) blieben Zeindlers Agentengeschichten und andere Krimis immer in aktuellem Geschehen verankert. Um Neonazis geht es  im letzten Sembritzki-Roman «Die weisse Madonna» (2014).

Geboren 1934 in Zürich, ist Zeindler in Schaffhausen aufgewachsen. Nach dem Lehrerseminar studierte er an der Uni Zürich Germanistik und Kunstgeschichte. Beim legendären Germanisten Emil Staiger promovierte er mit einer Dissertation zum Thema «Der negative Held im Drama». Er arbeitete zunächst als Gymi-Deutschlehrer und als Journalist, war Redaktor und Moderator beim Schweizer Radio und Fernsehen. Als Autor debütierte er mit der dramatischen Collage «Der Eremit» 1966 am Stadttheater Bern. Wenig später führte das Badische Staatstheater in Karlsruhe sein Stück «Kurzschluss» auf. Auch Hörspiele, Drehbücher und Liedtexte schrieb er.

Zeindlers Ableben wurde erst fast drei Wochen nach dem Todesdatum, am 25. Mai 2023, bekannt.

Peter Zeindler, 2006.
Bild: Jürg Vollmer, Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

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